Wie du versteckte Risiken vermeidest und echten Datenschutz sicherstellst
Cookie-Banner sind heute auf nahezu jeder Website zu finden. Sie sollen Nutzer:innen Kontrolle über ihre Daten geben und die DSGVO einhalten. Was viele jedoch nicht wissen: Zahlreiche dieser Consent-Tools stammen von Drittanbietern – und können genau den Datenschutz untergraben, den sie eigentlich gewährleisten sollen.
Warum „Cookie-Banner“ der falsche Begriff ist
Wenn heute von „Cookie-Bannern“ die Rede ist, geht es in Wahrheit um sogenannte Consent-Banner. Der Begriff „Cookie-Banner“ greift zu kurz und führt häufig zu Missverständnissen. Denn die Einwilligungspflicht nach DSGVO und ePrivacy-Richtlinie betrifft nicht nur Cookies, sondern jegliche Verarbeitung personenbezogener Daten durch Dritte.
Das heißt: Auch wenn beim Laden einer Website keine Cookies gesetzt werden, kann eine Einwilligung erforderlich sein – etwa bei der Einbindung externer Dienste wie Google Fonts, YouTube, Social-Media-Buttons oder Karten von Drittanbietern. Allein durch einen externen Request können personenbezogene Daten wie IP-Adresse, Browserdaten oder Gerätekennungen übertragen werden – ganz ohne Cookies, aber dennoch relevant für den Datenschutz.
Ein Consent-Banner muss deshalb nicht nur über Cookies aufklären, sondern über alle externen Datenübertragungen. Und es darf entsprechende Skripte erst nach ausdrücklicher Zustimmung laden. Alles andere widerspricht dem Grundprinzip der DSGVO.
Wenn das Cookie-Banner selbst zur Datenquelle wird
Viele externe Lösungen wie OneTrust, Cookiebot, TrustArc oder Usercentrics laden JavaScript-Dateien von entfernten Servern. Diese können IP-Adressen erfassen, Cookies setzen oder sogar Tracking-Skripte aktivieren – bevor überhaupt eine Einwilligung erfolgt ist. Das führt zu einem Paradoxon: Ein Tool, das Einwilligung verwalten soll, verarbeitet selbst Daten – noch bevor die Zustimmung eingeholt wurde.
Der Einsatz solcher Tools ist nicht nur technisch problematisch, sondern kann auch rechtlich heikel sein – insbesondere bei Datenübertragung in Drittstaaten oder intransparenter Datenverarbeitung durch den Anbieter.
Typische Probleme externer Consent-Tools
- Verarbeitung personenbezogener Daten (z. B. IP-Adresse) vor der Einwilligung
- Einbindung externer Inhalte über CDNs, oft mit Sitz in den USA
- Keine vollständige Kontrolle über ausgelieferte Skripte
- Intransparente Datenflüsse und problematische AGB
- Widerspruch zu „Privacy by Design“ und „Privacy by Default“
Die Lösung: Lokale Umsetzung mit voller Kontrolle
Die gute Nachricht: Ein eigenes Consent-Banner – lokal gehostet, ohne externe Abhängigkeiten und mit Skript-Ausführung erst nach Einwilligung – lässt sich mit wenigen Zeilen HTML, CSS und JavaScript problemlos umsetzen.
So können z. B. Google-Analytics-Skripte oder andere externe Dienste blockiert bleiben, bis der Nutzer aktiv zustimmt. Das schützt nicht nur die Privatsphäre, sondern stellt auch rechtlich saubere Verhältnisse her.
Vorteile einer selbst gehosteten Lösung
- Keine externen Abhängigkeiten oder Datenübertragungen
- Volle Kontrolle über Funktion und Design
- Transparente Protokollierung und geringere Angriffsfläche
- Technisch schlank – bessere Ladezeiten
- Rechtlich deutlich einfacher abzusichern
Nur weil es (vielleicht) legal ist – ist es auch die richtige Entscheidung?
Auch wenn externe Bannerlösungen oft DSGVO-Konformität versprechen, bleibt eine zentrale Frage:
Wenn dein Unternehmen Sicherheit, Datenschutz oder gar Zero Trust nach außen kommuniziert – warum sollte gerade das sensibelste Element deiner Seite, der Consent-Prozess, in fremde Hände gelegt werden?
Warum überlässt du die erste datenschutzrelevante Interaktion deiner Nutzer einem externen System, statt sie technisch selbst in die Hand zu nehmen?
Datenschutz beginnt nicht mit Marketingslogans – sondern mit den technischen Entscheidungen im Hintergrund. Ein selbst entwickeltes, lokal gehostetes Consent-Banner beweist, dass du Datenschutz ernst nimmst – und nicht nur Checkboxen erfüllst.
Kein Tracking, kein Cookie-Banner notwendig
Wenige wissen: Wenn deine Website keine externen Skripte einbindet, die personenbezogene Daten verarbeiten – also keine Tracker, keine Analyse-Tools, keine eingebetteten Videos –, dann brauchst du gemäß DSGVO und ePrivacy-Richtlinie gar kein Cookie-Banner. Technisch notwendige Cookies, die keine Profile erstellen oder Daten weitergeben, dürfen ohne Einwilligung gesetzt werden.
Trotzdem setzen viele Seitenbetreiber auf komplexe Banner, obwohl technisch gar keine Zustimmung erforderlich wäre. Das verwirrt nicht nur Nutzer, sondern verschlechtert Ladezeiten und erhöht den Wartungsaufwand. Wer auf externe Dienste verzichtet, kann sich das Banner sparen – und sorgt für mehr Klarheit und vertrauen.