Was ist Context Engineering?
Context Engineering ist die Kunst und Wissenschaft, zum richtigen Zeitpunkt genau die passenden Informationen in das Kontextfenster eines Agenten einzuspeisen, damit dieser seine Aufgabe optimal ausführen kann.
Ohne gezielte Kontextsteuerung geraten Agentensysteme leicht außer Kontrolle. Typische Folgen sind:
- Token-Limit-Überschreitung
- Höhere Kosten & Latenz
- Ungenaue Antworten
Die 4 Säulen des Context Engineerings
1. Write Context – extern speichern
- Scratchpads: Temporäre Notizen oder laufende Pläne außerhalb des Chatverlaufs.
- Memory-Systeme: Langlebige Zwischenstände über Sessions hinweg.
2. Select Context – gezielt einbringen
- Auswahl aus Scratchpads oder Memory-Systemen.
- Verwendung von Embeddings (semantische Suchvektoren), Metadaten oder Knowledge Graphs.
3. Compress Context – komprimieren
- Zusammenfassungen früherer Interaktionen.
- Hierarchische oder rekursive Kompression in Multi-Step-Agenten.
4. Isolate Context – isolieren
- Aufteilung in Subagenten oder Funktionsmodule.
- Gezielte Freigabe bestimmter Systemzustands-Felder.
Praxisbeispiele und Tools
LangGraph mit LangSmith unterstützt alle vier Muster komplett. Beispiel: Bei einer mehrstufigen Dokumentenrecherche speichert LangSmith Zwischenergebnisse automatisch als Scratchpad und nutzt Memory-Systeme zur Konsistenzprüfung.
Ähnliche Techniken nutzen auch Claude, Cursor oder Reflexion Agents für effiziente Kontextverwaltung.
Warum Context Engineering unverzichtbar ist
- Context Poisoning: Halluzinierte oder falsche Infos gelangen in den Kontext.
- Context Confusion: Das Modell wird durch irrelevante Inhalte verwirrt.
- Context Clash: Widersprüchliche Infos erschweren konsistente Antworten.
- Context Distraction: Überinformation führt zu Ablenkung oder Verlangsamung.
Fazit
Erfolgsfaktor ist nicht nur das beste Modell, sondern wie du seinen Kontext managst. Mit Write-, Select-, Compress- und Isolate-Strategien stellst du Skalierbarkeit, Präzision und Kostenoptimierung sicher.